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Filmkritik
Wer von Beruf oder aus Berufung nicht nur Feinschmecker, sondern oberster Gralshüter französischer Kochkunst und Esskultur ist, der muß ja förmlich aus dem Häuschen fahren, wenn er erfährt, daß der Besitzer einer aus eigener Fertiggericht-Fabrik belieferten Raststätten-Kette nun auch noch mehr oder minder angesehene Speiselokale aufkaufen will. Umgekehrt ist diesem daran gelegen, den unerbittlichen Kritiker und Herausgeber eines Küchenführers, der den Restaurants Sterne verleiht oder auch aberkennt, als Ignoranten bloßzustellen. Ein Fernsehduell zwischen dem Schriftsteller Duchemin (eine recht durchsichtige Verkleidung für "Michelin") und dem Büchsenfüller Tricatel (mit dem der französische Raststätten-König Borel gemeint sein soll), scheint beste Gelegenheit dazu zu bieten. Und da jemand, der die Nation mit Konserven füttert, auch zu anderen Schandtaten fähig ist, wird mit allen Mitteln bis hin zum Anschlag auf das Leben alles versucht, Duchemin gar nicht erst auf der Mattscheibe erscheinen zu lassen. Das Attentat mißglückt; der Mitwelt wird der Glaube an Küchen- und Esskultur wiedergegeben. - Louis de Funès hat als Monsieur Duchemin fast pausenlos Gelegenheit, seine schon etwas abgestandene und oft überdrehte Groteskkomik in allen Gangarten vorzuführen. Diesmal beherrscht er jedoch nicht allein die Leinwand. Michel Coluche als sein zum Erben bestimmter Sohn, der einen Zirkus gegründet hat und auch in ihm auftritt, neigt mehr der stillen Komik zu, hinter der hin und wieder auch Tragik sichtbar wird. Er bringt in diesen Film, in dem Klamauk und Klamotte leicht die Oberhand hätten erhalten können, ein paar menschlich bewegende Töne ein.