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DAS TOTENSCHIFF

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Der amerikanische Seemann Philip Gale ist vom Pech verfolgt: Erst verpasst er nach einer Liebesnacht sein Schiff, dann stellt er fest, dass die Frau ihm Geld und Ausweis gestohlen hat. Ohne Papiere schmuggelt er sich nach Frankreich und heuert auf der "Yorikke" an, um nach Amerika zurückzukehren. Doch bald muss er erkennen, dass er auf einem "Totenschiff" angeheuert hat: hoch versichtert, aber mit wertloser Fracht beladen, ist es dazu bestimmt unterzugehen, damit der Reeder die Versicherungssumme einstreichen kann...

Leider gibt es keine Kinos.

Dieser Ufa-Film des kopierfreudigen Georg Tressler ("Die Halbstarken") zeigt merklich das Verlangen, auch den harten Schiffsgeschichten der amerikanischen Produktion einmal mit gleichartigen Inszenierungsmitteln den Rang abzulaufen. Der Stoff wäre dazu geeignet. Er stammt aus dem gleichnamigen, in den zwanziger Jahren erschienenen Buch von B. Traven und ist aufregend genug. Einem jungen amerikanischen Seemann fährt in Antwerpen sein Schiff davon. Da er weder Geld noch Papiere hat (im Film wird beides von einer Dirne gestohlen), schiebt ihn die Polizei ins benachbarte Ausland ab. Es bleibt ihm schließlich nichts übrig, als auf einem zweifelhaften verrotteten Dampfer anzuheuern, wo er sich mit der dreckigen Sklavenarbeit des Kohleziehens abfinden muß, bis das betrügerisch hochversicherte "Totenschiff" mit der vorwiegend aus Kriminellen bestehenden Mannschaft planmäßig untergeht. Bei Traven ist das ein hervorragend stilisierter Abenteuerroman mit gesellschaftskritischer Note. Der Film dagegen bringt es nach der allzu langen Einleitung trotz angestrengter Realistik und guter technischer Versorgung nur mehr zum unglaubwürdig-vordergründigen Reißer, der keine sichere Konzeption zu kennen scheint, musikalisch oft stillos wirkt ("O Haupt voll Blut und Wunden" beim Bordbegräbnis!) und - das Nachteiligste bei solchem Niveau! - nicht einmal eine handlungsmäßige Spannung zuwege bringt, ganz zu schweigen von menschlichen Konflikten. Daß man einem Darsteller wie Horst Buchholz den Amerikaner glauben soll, sei lediglich am Rande notiert. In Einzelheiten ist der Film nur für Erwachsene geeignet.

Veröffentlicht auf filmdienst.deDAS TOTENSCHIFFVon: C.K. (1.9.2025)
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