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Filmplakat von Kundschafter des Friedens 2

Kundschafter des Friedens 2

96 min | Komödie | FSK 12
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Einst waren sie die Crème de la Crème unter den Geheimagenten, die Kundschafter des Friedens haben sogar Fidel Castro beim Staatsbesuch an der Ostsee das Leben gerettet. Ausgerechnet auf Kuba schlittern die pensionierten Auslandsspione der DDR jetzt noch einmal in ein großes neues Abenteuer, als sie anlässlich der Beerdigung ihres alten Mentors in ihren Idealen herausgefordert werden, um die letzte Bastion des Sozialismus‘ vor dem nahenden Ausverkauf zu bewahren. Und dabei müssen sie tief in die Trickkiste ihrer Spionage-Kunst greifen und nochmal alles geben. Sie bekommen es mit fiesen Geschäftemachern, Verrat auf höchster Ebene und nicht zuletzt ihren bisher größten Gegnern zu tun: Vollpension und Cuba Libre.

Vorstellungen

Filmpalast Maxx Hameln
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Bahnhofsplatz 9
31785 Hameln
THALIA – DAS PROGRAMMKINO POTSDAM
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Rudolf-Breitscheid-Straße 50
14482 Potsdam
Concerthaus Kino Brandenburg
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Steinstraße 19
14776 Brandenburg an der Havel
Uppstall Kinos Stendal
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Uppstall 4
39576 Stendal
Union Filmtheater Neuruppin
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Heinrich-Rau-Straße 35
16816 Neuruppin
CineMotion Itzehoe
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Hinter dem Klosterhof 6
25524 Itzehoe
Kino Astoria Wittstock
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Sankt-Marien Str. 29
16909 Wittstock
Union Filmtheater Freiluftkino Berlin
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Hinter dem Kurpark
12587 Berlin
Lili-Servicekino Wildeshausen
Lili-Servicekino Wildeshausen
Huntestraße 11
27793 Wildeshausen
Auto- und Open Air Kino Astoria
16909 Wittstock

Filmkritik

Wenn aus der Übung gekommene Ex-Geheimagenten in ihren alten Job zurückkehren, dann kommen sie wie in der Spionage-Komödie „Back in Action“ in Gestalt von Cameron Diaz und Jamie Foxx schon im Trailer mit Flammenwerfern, Fäusten, Schnellbooten, Motorrädern und Flugzeugabstürzen gleich zur Sache. Mit Mitte 50 ist man den Ansprüchen des Genres gerade noch gewachsen und meistert Elternschaft und Weltrettung mit einer Lawine an mehr oder weniger treffsicheren Pointen. Dass auch Rentner-Agenten eine gute Figur im Kampf gegen Killerkommandos machen, bewies die Actionkomödie „R.E.D. – Älter, Härter, Besser“ schon 2010 mit einem Star-Aufgebot von Bruce Willis bis Helen Mirren, die es sichtlich genossen, dass sich die Situationskomik aus der Thematisierung ihres Alters herleitete.

Dieses Grundrezept greift Robert Thalheim schon zum zweiten Mal auf und garniert die Fortsetzung von „Kundschafter des Friedens“ (2017) erneut mit einer spiegelverkehrten Setzung. Statt CIA-Agenten bekommt man es hier mit der ostdeutschen Spionage-Elite zu tun, die ihrer durch den Mauerfall pulverisierten Bedeutung nachtrauert. Aus ihrer Lethargie werden sie gerissen, als sie alten Genossen in Havanna zur Hilfe eilen sollen.

Klapprige Oldtimer anstelle von Trabis

Die kommunistisch regierte Karibikinsel musste zuletzt zwar beim Welternährungsprogramm um Unterstützung bitten und kämpft mit Stromausfällen und einer dramatischen Bevölkerungsabwanderung. Doch bei Thalheim ähnelt der sozialistische Staat dennoch einer sorgenfreien Touristenidylle, in der an jeder Ecke Cocktails, Salsa und revolutionäre Folklore für gute Stimmung sorgen; klapprige Oldtimer bedienen einen ähnlich niederschwelligen Humor wie einst Trabis in den Ostalgie-Filmen.

Die eingerostete Truppe der „Kundschafter des Friedens“, wie in der DDR die Auslandsagenten des Ministeriums für Staatssicherheit hießen, feiert beim Begräbnis ihres ehemaligen Chefs in Berlin ein Wiedersehen. Henry Hübchen, Thomas Thieme, Winfried Glatzeder und Katharina Thalbach verleihen ihnen ein mitunter schmerzhaft überzeichnetes Ex-DDR-Star-Gesicht. 1972 hatten sie mit ihrer analogen Expertise ein Attentat auf Fidel Castro verhindert, der nach Rostock kam, um dem Arbeiter- und Bauernstaat die Ernst-Thälmann-Halbinsel vor Kuba zu schenken. Corinna Harfouch spielt die Tochter des Chefs als durchtriebene Femme fatale, die den ideologisch weiterhin linientreuen Meistern ihres Fachs den Auftrag gibt, durch einen Testament-Tausch den Verkauf der Insel an die US-Amerikaner zu verhindern.

Lieber spät als nie

Beim Stichwort USA setzt bei den Wendeverlierern die analytische Kompetenz aus. Statt die Eigeninteressen der Auftraggeberin zu erkennen, sehen sie sich in ihre glorreiche Jugend zurückversetzt und nehmen dankbar die Rolle als „Retter des Sozialismus“ an, zumal nach erfolgreicher Mission ein All-inclusive-Urlaub winkt.

Der zahnlose Kern dieser mit optischen und musikalischen Versatzstücken von James Bond, „Ocean’s Eleven“ oder „Der rosarote Panther“ überdeutlich spielenden Komödie tarnt sich als harmlos-albernes Produkt für die ganze Familie, mit zahllosen Ausflügen in Slapstick-Peinlichkeiten, komatöse Verfolgungsjagden und sexuell „gewagte“ Konstellationen, wenn ausgerechnet der einstige Romeo-Agent auf Kuba lieber spät als nie seine Schwulheit auszuleben beginnt. Zahlenschlösser aus der DDR-Produktion werden in diesem märchenhaften Universum, in dem „alles noch so ist wie früher“, mit den Geburtstagsdaten von Erich Honecker und Markus Wolf geknackt. Ein kubanisches Revolutionsquiz absolvieren sie fehlerlos. Auftritte als „Stripper“ am Frauentag werden ohne zu meckern überstanden und die am Pool rebellierenden westdeutschen Touristen als immer noch von der Veränderung träumende 68er-Lehrer „enttarnt“.

Da all diese Charaktere im Klischeemorast steckenbleiben, vermögen sie keinerlei Emotionen hervorzurufen, es sei denn, man sympathisiert mit ihrer Verzückung beim Anblick von DDR-Devotionalien in einem Sozialismus-Museum oder erfreut sich an ihren opportunistischen Versuchen, endlich zu den Profiteuren des Systemwechsels zu gehören.

Nicht zu fassen

Gleichgültigkeit gegenüber den Figuren ist das Deprimierendste, was einem Film passieren kann, der vermutlich nur gut unterhalten will. Allerdings auf einem historischen Minenfeld, das die Inszenierung in keiner Weise zu fassen bekommt.

Erschienen auf filmdienst.deKundschafter des Friedens 2Von: Alexandra Wach (13.11.2025)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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