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Filmplakat von Lars ist LoL

Lars ist LoL

89 min | Drama, Familie | FSK 6
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Amanda wird widerwillig damit beauftragt, sich um ihren neuen Mitschüler Lars zu kümmern, der das Down-Syndrom hat. Zu ihrer Überraschung entwickelt sich zwischen ihnen eine besondere Freundschaft. Doch in ihrem Versuch, dazuzugehören, verrät Amanda schließlich Lars. Wird sie den Mut finden, zu sich selbst zu stehen und sich von der Masse abzuheben?

Vorstellungen

Das Lumen Filmtheater Düren
Das Lumen Filmtheater Düren
Fritz-Erler-Straße 21
52349 Düren
Das Lumen Filmtheater Solingen
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Mühlenplatz 1
42651 Solingen
Filmtheater Schauburg Dresden
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Königsbrücker Straße 55
01099 Dresden
Hackesche Höfe Kino Berlin
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Passage Kinos Leipzig
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Lichtburg Filmpalast Oberhausen
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Broadway Trier
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Scala Kulturpalast Werder
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filmkunst 66 Berlin
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City 46 Kommunalkino Bremen e.V.
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28195 Bremen

Filmkritik

Bullying und Mobbing gibt es so lange, wie es Schulen gibt. Aber seit Kinder und Jugendliche Smartphones und Soziale Medien nutzen, ist es einfacher geworden, andere online lächerlich zu machen, zu beleidigen und auszugrenzen. Welche schmerzhaften Folgen der Missbrauch dieser allgegenwärtigen Kommunikationsmittel in der jungen Generation haben kann, zeigt der norwegische Regisseur Eirik Sæter Stordahl in seinem ersten langen Spielfilm „Lars ist LOL“. Das eindringliche Coming-of-Age-Drama ist erzählerisch dabei vor allem in zweierlei Hinsicht besonders: Zum einen ist das Mobbing-Opfer ein Junge mit einem Handicap, was die Tat noch inhumaner macht. Zum anderen steht im Mittelpunkt ein Mädchen, das selbst zur Zielscheibe von Drohungen und Erpressung wird, ehe es sich selbst an Mobbing-Aktivitäten beteiligt, um in Frieden gelassen zu werden.

Impulsiv und Fan von Harry Potter

Zu Beginn von „Lars ist LOL“ freut sich die elfjährige Amanda (Lilly Winger Schmidt) mit ihrer besten Freundin Sari (Norah Lulu Ali-Amoafo) auf den ersten Schultag nach den Sommerferien. Sie erwartet, dass sie als Mentorin eine Erstklässlerin begleiten darf. Doch ihre Lehrerin vertraut ihr den neuen Mitschüler Lars (Adrian Øverjordet Vestnes) an, der das Down-Syndrom hat. Amanda ist zunächst nicht begeistert, weil sie von ihren Mitschülerinnen und Mitschülern bemitleidet wird. Außerdem will sie sich nicht vor ihrem Kameraden Adam (Ilias Bouyambib) blamieren, für den sie zarte Gefühle hegt. Doch dann freundet sich Amanda schnell mit dem impulsiven Lars an, der ebenfalls ein großer Fan von Harry Potter ist. Er wohnt mit seinem alleinerziehenden Vater Bent (Øystein Røger) in einer weitläufigen Villa, wo die beiden sich spielerisch mit Zaubersprüchen belegen oder in fantasievollen Rollenspielen vergnügen.

Amanda hält die Freundschaft jedoch geheim, weil sie befürchtet, ebenfalls verspottet zu werden. Selbst Sari weiht sie nicht ein. Als Lars im Sportunterricht enthüllt, dass er Amanda als Freundin betrachtet, geht sie auf Distanz. Ihre Mitschülerin Anna (Agnes Grønneberg Hagen), die einen gehässigen Blog füttert, der Lars als Witzfigur bloßstellt, setzt Amanda so stark unter Druck, dass diese sich bereit erklärt, dabei mitzumachen. Kurz darauf entdeckt Lars ihren Verrat und wendet sich tief verletzt von ihr ab. Er weigert sich auch, weiter zur Schule zu gehen. Amanda bereut ihre Tat, doch Lars nimmt ihre Entschuldigung nicht an und lehnt jede Kommunikation mit ihr ab.

Ein erstaunlich breites Themenfeld

Der Kinderfilm beruht auf dem Jugendbuch „Lars, mein Freund“ der norwegischen Autorin Iben Akerlie. Sie und der Regisseur haben das Drehbuch zusammen verfasst. Mit viel Fingerspitzengefühl spricht es ein erstaunlich breites Themenfeld an, das von Freundschaft und Anderssein über Vorurteile und Ausgrenzung, Mobbing und Verrat, Zivilcourage und erster Liebe bis zum Mut reicht, eigene Fehltritte einzugestehen und um Verzeihung zu bitten.

Besonders gelungen ist die Darstellung der schwerwiegenden Auswirkungen des Mobbings. Der Film macht auf subtile Weise anschaulich, wie groß das Bedürfnis der Heranwachsenden ist, respektiert zu werden und zur Peer Group zu gehören, und wie schlimm es ist, wenn man aus unerfindlichen Gründen lächerlich gemacht, geschmäht und diskriminiert wird. Er verfällt aber nicht in Schwarzweiß-Malerei oder ins Predigen. So wird die arrogante Drahtzieherin Anna keineswegs als nur fies gezeichnet. Und Lars, der offenbar schon mehrfach diskriminiert wurde, schießt in seinen verständlichen Abwehrreaktionen gegenüber Amanda übers Ziel hinaus. Dass er das Down-Syndrom hat und sich deswegen oft anders verhält als andere Kinder, wird zwar thematisiert, aber nicht überstrapaziert.

Am spannendsten ist die Figur der Amanda angelegt, aus deren Sicht der Film großenteils erzählt wird: Als Mentorin sammelt sie zunächst Sympathiepunkte, verliert diese aber durch ihre Feigheit und ihren Loyalitätsbruch gegenüber Lars. Gerade indem sie unter dem Druck des Gruppenzwangs einknickt, sich mit einer Entschuldigung erst schwertut, dann aber Einsicht zeigt und versucht, den Schaden soweit es geht wiedergutzumachen, erweist sie sich als Heldin mit Ecken und Kanten. Nur bei Lars’ Vater, der sich mit Engelsgeduld um den Sohn kümmert und für ihn ein geradezu paradiesisches Zuhause baut, trägt Sæter Stordahl etwas zu dick auf.

Einfühlsames Plädoyer für Rücksichtnahme

Besonders sympathisch an „Lars ist LOL“ ist das einfühlsame Plädoyer für Rücksichtnahme, Respekt und das Zeigen von Rückgrat. Auch die Souveränität, mit der er zeigt, dass eine Gemeinschaft nur funktioniert, wenn man eigene Fehler einräumt und die Fehler anderer verzeiht, nimmt für den Film ein. Die warmherzige Inszenierung wird von den ausgezeichneten Kinderdarstellern Lilly Winger Schmidt und Adrian Øverjordet Vestnes als Amanda und Lars getragen, die als starke Identifikationsfiguren für die junge Zielgruppe des Films dienen.

Erschienen auf filmdienst.deLars ist LoLVon: Reinhard Kleber (18.11.2025)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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