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NEVER LET GO - LASS NIEMALS LOS

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In einer post-apokalyptischen Welt lebt Momma (Halle Berry) mit ihren 10-jährigen Zwillingssöhnen Samuel und Nolan in einer einsamen Hütte im Wald. Die Hütte und der enge Zusammenhalt der kleinen Familie sind der einzige Schutz vor den Bedrohungen des Waldes und dem Bösen in der Welt. Momma bläut ihren Kindern ein, dass sie das Haus nur verlassen dürfen, wenn sie mit langen Stricken damit verbunden bleiben: Wird diese Verbindung gekappt, lauert der Tod! Doch als einen der Jungen Zweifel an Mommas Warnungen beschleichen, wird das Band, das die Drei verbindet, jäh durchtrennt. Ein schrecklicher Kampf ums Überleben beginnt.

Leider gibt es keine Kinos.

Nach Kriegsende erschütterten de Sicas "Fahrraddiebe" das Kinopublikum der ganzen Welt. Kein Wunder, daß dieser Tage nun findige Filmleute auf die Idee kamen, im Kielwasser dieses Erfolges gegen den Strom des Fernsehens zu schwimmen. Das sieht dann so aus: Aus dem italienischen Plakatkleber wird ein englischer Parfümerie-Vertreter, der ohne Wagen beruflich nicht existieren kann und auch prompt entlassen wird, als sein Ford verschwindet. Die Diebe sind Anno 1962 Londoner Halbstärke, die im Auftrag eines zynischen Gangsterbosses anderer Leute Fahrzeuge stehlen, umfrisieren und weiterverkaufen. Sich nun den weiteren Verlauf der Handlung vorzustellen, bedarf keiner allzu farbigen Phantasie: Der Bestohlene macht sich auf die Suche, weil er guten Grund hat, den Routine-Recherchen der Polizei zu mißtrauen. Die "Fahrraddiebe" endeten mit einem erschütternden, tragischen Fragezeichen. Im "Marder von London" wird am Ende alles - auch des Vertreters Ehe - wieder gut. Blutige Schlägereien mit allerlei brutalen Beigaben, twistende Halbstarke, Dämchen, die als Hauskleid schwarze Dessous bevorzugen, schnoddrige Vertretertypen - so sieht die Welt dieses Films aus. Ohne Richard Todd in der Rolle des gehetzten Vertreters wäre der Film ein einziges Ärgernis. Der Wandel vom labilen, seine Minderwertigkeitskomplexe durch Großspurigkeit kaschierenden Durchschnittsmenschen zum fanatischen Michael Kohlhaas wird durch ihn glaubhaft. Enttäuschend hingegen Peter Seilers, der als Charakterkomiker unbestreitbar seine Meriten hat, dem zum Charakterschurken aber noch manches fehlt. Je böser er agiert, desto belustigter das Publikum. De Sica sollte seinen Epigonen dankbar sein: Im Vergleich zu ihnen frischt sich sein in letzter Zeit leicht ramponierter Ruf spürbar auf.

Veröffentlicht auf filmdienst.deNEVER LET GO - LASS NIEMALS LOSVon: bsb. (21.8.2025)
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