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Filmkritik
Die leitmotivische Karl-May-Melodie von Martin Böttcher, die dem Titelvorspann unterliegt und die die Lausejungen schon auf der Straße pfeifen, führt mitten hinein in die Welt des Apachenhäuptlings Winnetou, der sein Leben einsetzt, um den Frieden zwischen den Bleichgesichtern und den Rothäuten zu sichern. Mitwächter für den Frieden ist Old Surehand, der geschworen hat, den Mörder seines Bruders zu finden. Sie beide stehen gegen die skrupellosen Schurken, die aus einem Krieg zwischen Weißen und Indianern Geschäfte machen wollen. - Old Surehand kommt gerade zurecht, um mit sicherem Schuß eine Zündschnur auszupusten, die im nächsten Augenblick die Sprengladung für Zugpersonal und Fahrgäste eines ausgeraubten Eisenbahnzuges gezündet hätte. Dann stößt er auf seltsame Widersprüche beim Verhör zweier unbekannter Männer, die angeblich Comanchen entkommen und Zeugen eines Überfalles auf eine Farm geworden sind, wobei der Sohn des Farmers aus dem Hinterhalt erschossen worden ist. Bald ist er nicht nur auf der Spur einer gefährlichen Verbrecherbande, er weiß auch, daß ihr Anführer, der General genannt wird, der Mörder seines Bruders ist. Gemeinsam mit Winnetou und dem kauzigen Trapper Old Wabble gelingt es ihm, die Comanchen zu bewegen, das Kriegsbeil zu begraben und die Verbrecher durch eine Kriegslist gefangen zu nehmen. Der "General" aber büßt einen Fluchtversuch mit seinem Leben. - Die Kunst, einen in der Atmosphäre treffenden Film nach den Vorlagen des sächsischen Reiseschriftstellers zu gestalten, ist nicht jedem gegeben. Zumindest könnte man zu diesem Schluß kommen, wenn man die Filme von Harald Reinl mit diesem von Alfred Vohrer vergleicht. Obwohl derselbe Autor den Stoff lieferte, dieselbe imposante Natur-Landschaft die abenteuerliche Kulisse bildete und zum Teil in ihren Rollen bewährte Darsteller verpflichtet waren, bleibt alles merkwürdig belanglos. Spannung liegt lediglich in einigen Passagen mit äußerlichen Handlungselementen (Kämpfen, Schlägereien), die zudem noch gröber und roher gestaltet sind als in früheren May-Filmen. Auch in den humorvoll gemeinten Partien fällt ein plumperer Zuschnitt auf. Offensichtlich aus Furcht, die Karl-May-Welle könne verebben, wurde eine schärfere Gangart angeschlagen. Das tut dem Autor, der die Vorlage lieferte, mehr weh, als eine freie Verwendung seines Stoffes, die dem eifrigen Leser der Romane in diesem Falle noch stärker auffällt als bisher. Die Edgar-Wallace-Welle wurde durch den immer stärkeren Pfeffer bereits zu Tode geritten. Karl May sollte - bei allen Vorbehalten - für eine solche Spekulation zu schade sein.



