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Predator

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Die CIA schickt Major Dutch Schaefer (Arnold Schwarzenegger) zur Geiselbefreiung in den südamerikanischen Dschungel. Mit dabei ist Schaefers Elite-Einheit, bestehend aus Blain (Jesse Ventura), Poncho (Richard Chaves), Billy (Sonny Landham), Hawkins (Shane Black) und Mac (Bill Duke). Endlich im Einsatzgebiet angekommen, sieht man sich mit drei gehäuteten Leichen - allesamt Mitglieder der Green Barrets - konfrontiert, die kopfüber an einem Baum hängen. Es herrscht allerhöchste Alarmbereitschaft. Das ist auch gut so, denn tief im Dickicht der Blätter lauert eine unsichtbare Bestie ...

Leider gibt es keine Kinos.

"Predator" ist so etwas wie ein gestauchtes "double feature": zwei Filme in einem, zuerst ein neo-kolonialistisches Söldnerabenteuer, dann ein konventioneller Horrorfilm. Beide Teile ergänzen und kommentieren einander, in beiden herrscht Krieg, beide sind auf ihrer Art "politisch", wobei die Bilder des Horrorfilms mehr zum Thema sagen als die Söldner mit ihren militanten Sprüchen. - Der US-Offizier Dutch, Spezialist für brisante Sondereinsätze, soll im mittelamerikanischen Dschungel Geiseln befreien, die von linken Rebellen entführt wurden. Doch der Auftrag ist eine Finte - Dutchs Truppe wird dazu mißbraucht, einen "Enthauptungsschlag" gegen sowjetische Militärberater durchzuführen -, der wahre Gegner ein Phantom. Im Urwald lauert nämlich ein "Alien", ein außerirdisches Monster mit der Fähigkeit zur perfekten Mimikry und mit einer Vorliebe für Menschenfleisch, kein Invasor oder Parasit nach Art der "Körperfresser", sondern ein "Predator", ein Beutejäger. Der Außerirdische kann nur mit seinen eigenen Waffen geschlagen werden, mittels einer Verwandlung also. Nachdem seine Männer der Bestie zum Opfer gefallen sind, klettert Dutch gleichsam auf der Evolutionsleiter zurück bis in die Vorgeschichte; er wird zum "Primitiven", der sich im Urwald unsichtbar machen kann. Es kommt zum Showdown zwischen gleichwertigen Gegnern auf Steinzeit-Niveau. Der unterlegene Außerirdische sprengt sich mit einer Mini-Atombombe (!) in die Luft.

"Predator" ist natürlich auch ein Film über Vietnam. Er macht in gewisser Hinsicht Ernst mit der These, daß die Amerikaner in Indochina nicht nur gegen den Vietcong, sondern vor allem auch gegen einen "lebendig gewordenen" Dschungel und gegen den "Feind in sich selbst" (ihr ambivalentes Verhältnis zur Gewalt beispielsweise) gekämpft haben. In "Predator" bomben sie nicht nur das Land, sondern konsequenterweise auch gleich sich selbst in die Steinzeit zurück: eine Reise ins "Herz der Finsternis", die in ähnliche Gegenden führt wie Coppolas "Apocalypse Now". Mit dem Unterschied freilich, daß sich Action-Held Schwarzenegger besser (und mit mehr Spaß an der Sache) im Reich der Barbaren zurechtfindet als seinerzeit Martin Sheen.

Veröffentlicht auf filmdienst.dePredatorVon: Manferd Etten (5.11.2025)
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