





Vorstellungen

Filmkritik
Nachdem ein U-Boot-Sehrohr sein Fischerboot leckgeschlagen und er das Objektiv mit der bloßen Faust zertrümmert hat, wandert der nun arbeitslose Fischer `Mücke` durch die Hafenkneipen seines Heimatortes. Dort trifft er auf eine Horde amerikanischer GIs, die den Mund recht voll nehmen und somit eine Schlägerei provozieren, in die `Mücke` natürlich siegreich eingreift. Sein `Kneipengegner` ist der Trainer der Kasernen-Footballmannschaft und so ahnt man schon die weitere Handlung: `Mücke` stellt aus einheimischen Jünglingen eine Gegenmannschaft auf und gewinnt gegen die brutal einsteigenden US-Boys, indem er, als die meisten seiner Spieler verletzt sind, selbst auf den Platz geht und alles, was sich ihm entgegenstellt, umrennt. - Das ist auf schnellen Verbrauch hin produzierte Massenware. Lediglich an der Inszenierung der im Mittelpunkt stehenden Action-Szenen erkennt man noch gewisse Qualitätsunterschiede in diesem Prügel-Genre. Leider erreicht Michele Lupo in keiner Szene den Einfallsreichtum einiger früherer Bud-Spencer-Regisseure (Giuseppe Colizzi, E.B. Clucher); ihm fällt rein gar nichts ein. "Sie nannten ihn Mücke" sieht sich an wie ein vom Computer entworfener und einem Ringrichter (der die übelsten Fouls in diesem auf Familienunterhaltung (!) hin konzipierten Film verhindern soll) geleiteter Mammutshow-Kampf. Natürlich läßt er einige Härten durchgehen und die deutsche Synchronisation arbeitet mit versteckten Eindeutigkeiten, damit die `Erwachsenen` auch was zu lachen haben. Peinlich wird es, wenn der `Pädagoge` Bud Spencer zwei arbeitslose Jugendliche, die sich kriminell entwickeln, mit Schlägen und Drill "resozialisiert"! Und auch im sportlichen Wettkampf ist der Gegner lediglich dazu da, Aggressionen zu schüren und auszuleben. "Nichts ist undenkbarer, als daß Jugendliche, die den Großteil der Spencer-Fan-Gemeinde stellen, durch den Besuch eines solchen Films zu Aggressivitäten stimuliert würden..." beruhigt der Verleih in seiner Pressemitteilung. Diese oberflächlich-naive Äußerung paßt sich der Fahrlässigkeit an, mit der der Film hemmungslose Schlägereien als Unterhaltung und Konfliktlösung anpreist.