Filmplakat von The French Connection

The French Connection

104 min | Drama, Action, Thriller | FSK 16
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"Popeye" Doyle und sein Partner Buddy Russo stellen die Speerspitze in New Yorks Antidrogenkrieg, doch der nervenaufreibende Alltag an der Straßenfront wird den kleinen Ermittlern weder gedankt, noch schlagen sich ihre Mühen in spürbaren Ergebnissen nieder. Nun aber ist Doyle besessen von dem Gedanken, einen justament in der Stadt weilenden Drahtzieher aus dem fernen Frankreich zur Strecke zu bringen. Der Cop läßt nichts - auch keine kriminellen Methoden - unversucht, um ans Ziel zu gelangen.

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Filmkritik

Zwischen Marseille und Brooklyn spannt sich der Handlungsbogen. Es geht um Rauschgifthandel und seine Abwehr, wobei sich der Film auf authentische Vorgänge beruft. - Französischer Rauschgifthändler-Ring bedient sich für den Transport einer millionenschweren Ladung Heroins nach New York der Hilfe eines bekannten Fernsehstars, der zu Aufnahmen in die USA fährt. Seine Rechnung geht auf. Mit dem Gepäck des Schauspielers gelangt das Rauschgift unentdeckt an Land. Doch zwei Detektive des zuständigen Dezernates der New Yorker Polizei haben bei der Überprüfung Rauschgiftsüchtiger Wind von der Sache bekommen. Damit beginnt die von beiden Seiten brutal geführte Auseinandersetzung. Der bullige Detektiv Doyle, der als Weihnachtsmann verkleidet im Gewühl von Brooklyn die Kleinen jagte, versucht mit Unterstützung seines Kollegen Russo, an die Großen heranzukommen. Auf der Strecke bleiben dabei viele Kleine, manche Unbeteiligte und auch ein Kollege - die Bosse aber entkommen oder sind nicht zu überführen. - Um diesen Polizisten dreht sich die Handlung: Er ist fanatisch bis zur Hysterie, besessen vom Jagdfieber, brutal und grausam. Von den Gangstern unterscheidet ihn nur, daß er auf der anderen Seite steht; seine Mittel sind so wenig wählerisch wie die der Gegenseite. Er geht bei der Verfolgung seines Zieles erbarmungslos über Leichen. "Sie sind auf Ihre Art ebenso süchtig", sagt sein Vorgesetzter, läßt ihm aber trotzdem freie Hand. - William Friedkin machte aus dieser Story einen zwar spannenden, aber sehr vordergründigen Reißer. Statt um Diamanten oder Gold prügelt und schießt man sich eben um Rauschgift. Hintergründe werden nicht angeleuchtet, obwohl Friedkin sich doch auf authentische Geschehnisse beruft. Aber mehr Sorgfalt in der Milieu- und Charakterzeichnung hätte die reißerischen Elemente, auf die der Film zugeschnitten ist, an den Rand gedrängt. Wer Oberflächenspannung sucht, wird sicher nicht enttäuscht, doch wird sich auch der psychologisch anspruchslose Zuschauer fragen, welche Motive Doyles Handeln bestimmen, welche Ursachen dahinterstecken, daß er rauschhaft, verzweifelt, irre dem Erfolg nachjagt, sogar buchstäblich: Als er nach der Verfolgungsjagd im Auto einen der Gangster gestellt und abgeknallt hat, sinkt er ausgepumpt zu Boden. Die weitaus negativere Zeichnung der Polizisten mag den Tatsachen entsprechen, so unmotiviert verschiebt sie aber die Akzente zugunsten der meist gentlemanlike erscheinenden Gangster. Heroin ist aber keine "harmlose" Ware wie Gold oder Diamanten. Doch der Gedanke an die verheerenden Folgen dieses "Geschäftes" kommt durch die perfekte Oberflächenpolitur gar nicht auf. Die sich skrupellos daran bereichern, haben streckenweise noch die Sympathien auf ihrer Seite. Und selbstverständlich sind die Händler Ausländer oder "Spaghettis" und die Konsumenten durchweg Schwarze. Das Unbehagen an diesem harten Gangsterstück resultiert nicht aus den häufig überflüssig ausgewalzten Brutalitäten, sondern der eindimensionalen Ausrichtung, die bei einem solchen Thema mehr als fragwürdig ist, sicher aber nicht "Besonders wertvoll".

Erschienen auf filmdienst.deThe French ConnectionVon: eu (30.6.2024)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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