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The Toxic Avenger

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Infolge eines katastrophalen Giftunfalls mit radioaktivem Müll verwandelt sich der zum Fußabtreter degradierte Hausmeister Winston Gooze (Peter Dinklage) in eine neue Art von Held: The Toxic Avenger. Als Rächer der Schutzlosen nimmt er den Kampf gegen Korruption und skrupellose Konzernbosse wie seinen einstigen Chef Bob Gardinger (Kevin Bacon) auf. In einer Welt, in der Gier grassiert, wird Gerechtigkeit am besten radioaktiv serviert!
Mit der Action-Splatterkomödie ist dem Regisseur und Autor Macon Blair („Fremd in der Welt“) ein zeitgemäßes Reboot der kultigen TOXIC AVENGER-Filmreihe gelungen, das den anarchischen Geist seiner Vorgänger bewahrt. Neben Peter Dinklage („Game of Thrones“) in der Hauptrolle des giftigen Rächers trumpfen Kevin Bacon („MaXXXine“) und Elijah Wood („Sin City“) als Antagonisten auf.
  • Veröffentlichung01.01.2025
  • Macon Blair
  • Vereinigte Staaten (2025)
  • 102 Minuten
  • KomödieScience FictionAction
  • FSK 18
  • 5.6/10 (1054) Stimmen
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Das Frühstück, das Winston (Peter Dinklage) seinem Sohn auftischt, ist verbrannt und unansehnlich. Wade (Jacob Tremblay) ist Teenager genug, um es abfällig zu kommentieren und stehen zu lassen. Er vermisst die Mutter genauso wie sein Vater, für den er wenig Empathie aufbringt. Vater und Sohn leben am unteren Existenzminimum in einem „deprimierenden Vorort“ der Stadt. Um wenigstens diesen Status zu erhalten, wischt Winston Tag für Tag den radioaktiven Schleim auf, der in der Fabrik des Pharma-Unternehmens BHT produziert wird. Er trägt den Kopf gesenkt, immer in Erwartung des nächsten Schicksalsschlags. Und tatsächlich dauert es nicht lange, bis der auf ihn herabdonnert. Beim Arzttermin erfährt er, zwischen Baustellenlärm und ein paar Anekdoten des Doktors, dass er an einem Hirntumor erkrankt ist. Ohne eine teure experimentelle Behandlung bleiben ihm höchstens sechs Monate zu leben. Die Krankenversicherung seines Arbeitgebers kommt dafür nicht auf. Auch seine private Intervention beim Firmenchef Bob Garbinger (Kevin Bacon) führt zu nichts und endet mit seinem Rauswurf.

Ein toxisches Bad

Da entschließt Winston sich, den Geldspeicher des Unternehmens auszurauben. Der Plan endet damit, dass ihn die privaten Sicherheitskräfte von BHT, eine untalentierte Gruppe von Metal-Musikern, schnappen und kurzerhand in einem Container für radioaktive Abfälle versenken. Aus dem toxischen Bad steigt Winston deformiert, aber mit Superkräften ausgestattet wieder heraus. Der „Toxic Avenger“ ist geboren. Als erste Amtshandlung reißt er dem Immobilienhai, der seine Vermieterin bedrängt, den Arm aus. Das Medienecho lässt nicht lange auf sich warten. Bald hat Winston nicht nur einen neuen Namen, sondern auch eine Verbündete an seiner Seite: die investigative Journalistin J.J. Doherty (Taylour Paige), die ihrerseits den Machenschaften von BHT ein Ende zu bereiten versucht.

Doch mit der Exposition endet auch schon der reizvolle Teil der Neuauflage des Camp-Klassikers „Atomic Hero“ (1984). Das Vater-Sohn-Drama und überhaupt jede Form der emotionalen Grundierung geraten in Vergessenheit, sobald sich Hauptdarsteller wie Film ins Korsett des grotesken Superhelden zwängen müssen. Nicht allein das Schauspiel von Peter Dinklage ist zusammen mit seiner Bewegungsfreiheit bald stillgestellt. Das sperrige Design verhindert auch jeden Anflug feinerer Action-Choreografie. Für einen Film, der sich ganz dem Geiste der Vorgänger aus dem Hause Troma Entertainment verschrieben hat, ist das zunächst kein großer Verlust. Doch selbst der schlechte Geschmack, dem hier viel Platz eingeräumt wird, wirkt eher gehemmt als beflügelt.

Aus „Mister“ wird „Miss“

Regisseur und Drehbuchautor Macon Blair haut in die gleiche Kerbe, die schon „Atomic Hero“ ausführlich beackerte: Er lässt Schädelhälften durchs Bild fliegen, zerschmettert Toiletten an den Leisten der BHT-Funktionäre und gewährt Winston die Fähigkeit, sich im Zweifelsfall mit seinem toxischen Urin aus jeder brenzligen Situation zu befreien.

Was der betont hemmungslosen Vergeltungstour des Avengers allerdings fehlt, ist die dazugehörige anarchische Energie. Der englische Titel, der auf das „unrated“ hinter dem eigentlichen Titel „Toxic Avenger“ besteht, versucht zwar das Gegenteil zu unterstreichen, doch die Mühe hinter der eigenen Schamlosigkeit ist dem Film dabei stets anzusehen. Fast immer gibt es eine satirische Vorrede oder einen mediensatirischen Kommentar, um den Einsatz des Avengers auszukleiden. Die Verbrecher, denen Winston den Kopf abhaut, sind Rechtsextremisten, die nur deshalb die lokale Fast-Food-Bude überfallen, weil diese ihren Namen kürzlich von „Mister“ auf „Miss“ geändert hat; die Kommentatoren im Fernsehen sind reaktionäre Hetzer, die Milliardäre, die ihre Kunden wie ihre Mitarbeiter gleichermaßen ausbeuten, baden bei Wohltätigkeitsveranstaltungen im Beifall der Öffentlichkeit und so weiter.

Eher belastet als bereichert

Reizvoller oder relevanter macht die Satire, die dem Geschehen angehängt oder vorangestellt wird, nichts. „The Toxic Avenger“ ist Exploitation-Kino mit Disclaimer, ein mit Meta-Witzen und satirischen Überformungen eher belastetes als bereichertes Stück Erwachsenenkino.

Veröffentlicht auf filmdienst.deThe Toxic AvengerVon: Karsten Munt (17.9.2025)
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